Die Costumer-Journey
29. Februar 2020Design als Erfolgsfaktor
3. April 2020Marketing in der Corona-Krise
Das Corona-Virus bringt reichlich Sorgenfalten auf unsere Stirn. Die Wirtschaft ächzt unter den verhängten Maßnahmen, Großveranstaltungen werden abgesagt, weltweit werden Menschen zu häuslicher Quarantäne verdammt, US-Präsident Donald Trump verhängt ein Einreiseverbot für EU-Bürger und die Börsen brechen drastisch ein.
Eine schwierige Situation – insbesondere für UnternehmerInnen und Unternehmen, die jetzt Verantwortung übernehmen und Solidarität zeigen müssen – in einer Zeit, in der keiner so recht weiß, wie es denn genau weiter geht. Vor allem in Zeiten wie diesen zeigt sich nämlich, dass das Thema „Marke“ viel mehr beinhaltet, als Corporate Design, eine schicke Website und ästhetisch ansprechende Visitenkarten. Ein starkes Unternehmen demonstriert in Zeiten wie diesen Haltung – ohne Wenn und Aber. Eine starkes Unternehmen vertritt starke Werte. Und ein starkes Unternehmen übersteht schwere Zeiten, weil es an mehr denkt, als nur Profitmaximierung.
Darum, wie man als Unternehmer die Krise – und die schwere Zeit danach – am besten übersteht und was jetzt zu tun ist, soll es in diesen kurzen Gedanken gehen.
Corona ernst nehmen, ohne Panik zu verbreiten
Ich bin kein Arzt und die meisten Unternehmer und Unternehmerinnen, die diesen Blog lesen, vermutlich auch nicht. Daher sollten wir alle auf die Empfehlungen der Experten hören. Punkt. Ende der Diskussion. Es geht nicht um die persönliche Haltung oder Einschätzung zu Corona und der damit einhergehenden Gefahr, sondern um sinnvolle Maßnahme zum Schutz aller Menschen – vor allem der Risikogruppen, aber auch der jüngeren und konstitutionell weniger anfälligen Teile der Bevölkerung. Dieser Schutz sollte derzeit oberste Priorität genießen!
Verantwortung zu übernehmen heißt also, das Virus ernst zu nehmen. Es ist sicher lobenswert, wenn Unternehmer und Unternehmerinnen Risiken eingehen – insbesondere, wenn es darum geht, die Kraft der eigenen Marke zu stärken. Aber in Zeiten, in denen es um die Gesundheit Aller geht, muss diese Risikobereitschaft hintenanstehen.
Klare Kommunikation gegen Angst
Viele Ihrer Mitarbeiter und Kunden werden in diesen von Corona geprägten Tagen Ängste mit sich tragen. Sie benötigen deshalb einen Arbeitgeber oder eine Marke mit einer klaren Haltung und einem erkennbaren Plan. Gerade in schwierigen Zeiten sind es schließlich starke Marken, von denen wir uns Orientierung und Halt wünschen. Wichtig bleibt also eine klare, stringente, logische und sachliche Kommunikation auf sämtlichen Wegen.
Das gilt sowohl in der Vorbeugung, als auch für den möglichen Fall nach einer Infizierung. Gibt es einen Notfallplan? Weiß jeder Mitarbeiter, wie er sich zu verhalten hat? Sind die Voraussetzungen für die Arbeit im Home Office gegeben? Und wenn ja: Schafft das Unternehmen entsprechende Möglichkeiten?
Stehen Sie Rede und Antwort, wenn Ihre Mitarbeiter oder Kunden Fragen haben! Wer jetzt offen mit den Menschen kommuniziert und sich nicht versteckt, baut eine besondere Bindung auf, die sich unter Umständen auch nach der Krise fortsetzt.
Wirtschaftliche Einbußen in Kauf nehmen – falls nötig
Wie bereits erwähnt: Erstes Augenmerk sollte jetzt der Gesundheit aller Menschen gelten. Im aktuellen Corona-Fall kann das bedeuten, das Unternehmen vorübergehend ganz oder teilweise zu schließen. Das hat selbstredend negative finanzielle Folgen. Und die spürt ein Unternehmen – die tun weh. Aber genau in solchen Zeiten ist es entscheidend, für die Werte einzustehen, die man sich auf die Fahnen geschrieben hat.
Menschen – gleich ob Mitarbeiter oder Kunden – sind nämlich kein bloßes Mittel zur Profitmaximierung. Entsteht dieses Gefühl aber bei diesen Menschen, bringen auch evtl. kurzfristig erzielte Erträge nichts mehr. Panische, vermeintlich nötige Handlungen oder gar Profitgier sind jetzt vollkommen fehl am Platz. Finanzielle Verluste können in der Regel wieder aufgefangen werden – verlorenes Vertrauen dagegen nur schwer oder gar nicht mehr. Es braucht jetzt also klare Gedanken, ein sorgfältig geplantes und nicht überstürtztes Vorgehen, Mut und vor allem die gebotene Portion Verantwortung, das Richtige zu tun.
Ein paar persönliche Worte zum Schluss
Ich wünsche allen Unternehmern und Unternehmerinnen die Kraft und die nötige Besonnenheit, diese Krise zu durchstehen – und uns allen wünsche ich eine möglichst rasche Besserung der gesamten Situation. Mein Dank geht an die Menschen in vorderster Front: Pflegepersonal, Ärzte und zahlreiche Arbeitnehmer, deren berufliche Situation sie dem täglichen Ansteckungsrisiko aussetzt. Ich wünsche mir, dass wir als Gesellschaft nicht vergessen, was diese Menschen geleistet haben, sobald die Krise an uns vorüber gegangen ist – und dass Tarifverhandlungen dann zum Teil neu geführt werden. Auch dafür wird dann unter Umständen ein Umdenken in der Gesellschaft nötig sein.
Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut durch die Krise!
(Frank Bittner)