Der Internet-Riese Google lies die ersten Ankündigungen bereits 2016 verlautbaren, ab 2018 wurden dann schrittweise immer mehr Maßnahmen eingeführt. Jetzt ist es tatsächlich soweit. Seit März 2021 gilt bei der größten und mächtigsten Suchmaschine als Standard für alle Webseiten der Mobile First Index. Auf Sie und Ihre Website, bzw. auf Ihre/n WebmasterIn oder SEO-ExpertIn kommt dadurch so einiges zu, wenn Ihre Seiten weiterhin zu 100% sichtbar bleiben sollen. Was jetzt für ALLE Webseiten zu beachten ist und woran Sie noch denken sollten, will ich hier kurz zusammenfassen.
Der immer schneller wachsenden Zahl mobiler Internetnutzer bietet die weltgrößte Suchmaschine mit Ihrem Mobile First Index ein echt nennenswertes Service-Feature. Acht von zehn Website-Aufrufen passieren inzwischen per Smartphone oder Tablet. Und die Zahl steigt weiter an. ExpertInnen schätzen, dass in ein bis zwei Jahren mindestens 90 Prozent aller privaten Suchanfragen mobil gestartet werden. Und es leuchtet wohl jedem ein: Es nervt, wenn die gewünschte Website dann einfach nicht vernünftig lädt oder das Lesen und Bedienen auf dem Display des Smartphones schwierig bis nahezu unmöglich ist.
Google hat es sich auf die Fahne geschrieben, den AnwenderInnen immer das bestmögliche Nutzererlebnis zu bieten. Dazu gehört nach Meinung des Konzerns (wie nach der vieler AnwenderInnnen) eben auch, dass jede Webseite auf jedem Endgerät gleich gut nutzbar sein muss.
Und genau hier kommt nun das neue Google-Update ins Spiel. Im Klartext: Nur die mobile Version einer Website zählt noch für das Ranking! Erfüllt Ihre Seite die Anforderungen nicht, die für eine konsistente Darstellung auf allen Endgeräten nötig sind, erscheint die Site immer weiter hinten und irgendwann schlicht und ergreifend gar nicht mehr in den Suchergebnissen und ist damit künftig nicht mehr auffindbar. Ihre Reichweite – und damit nahezu jeder über die Website generierte Werbekontakt – löst sich damit praktisch in Luft auf. Der Mobile First Index wird Webseiten künftig nur noch nach den Informationen bewerten und anzeigen, die auf der mobilen Version der Seite geboten werden.
Zwar werden derzeit noch etwa 30 Prozent aller gelisteten Webseiten mit dem Desktop Googlebot gecrawlt. Doch diese Zahl dürfte sich auch angesichts der steigenden Mobile Nutzer-Zahlen in kurzer Zeit ändern. Dann wird keine Seite, die nicht responsive ist, in den Suchergebnissen auftauchen. Responsive Design alleine reicht aber künftig nicht mehr aus. Googles Suchmaschine schätzt den Wert Ihrer Website künftig auch nach einigen anderen Kriterien. Und das funktioniert so:
Wie bereits oben erwähnt: Google geht es in der Hauptsache um Nutzerfreundlichkeit. Responsive Webseiten optimieren die Nutzerführungen auf mobilen Endgeräten, wobei der Fokus vor allem auf der Touchsteuerung liegt. Denn längst nicht jede Seite, die für die Desktop- Anwendung gestaltet wurde, hat das bedacht. Doch auch NutzerInnen an Laptops und großen Desktop-Monitoren profitieren von der Umstellung. Denn durch die Nötigung, Webseiten mobile friendly zu gestalten, erhalten sie in vielen Fällen eine klarere Darstellung der wesentlichen Inhalte und so eine direktere Kommunikation.
Trotz allem aber hat die Mobile First Indexierung nicht nur Freunde. Kritiker befürchten, dass die Konzentration der Webdesigner auf Mobilgeräte dazu führen könnte, dass sie sich bei der Gestaltung zu sehr einschränken. Gerade im B2B-Bereich, wo nach wie vor sehr viel über den Desktop kommuniziert wird, führe die präferierte mobile Nutzbarkeit zu einem geringeren Nutzererlebnis der Website. Alle Kritik nützt aber nichts, denn die Entwicklung wird nicht mehr aufzuhalten sein und nicht nur Google sondern auch Yahoo, Bing, Ecosia und andere Suchdienste setzen künftig auf diesen Standard.
0 Fehler – die Search Console gibt grundsätzlich grünes Licht für die Website
Als erstes sollten Sie für sich und Ihre Website die Google Search Console aktivieren. Sollten Sie das vorher schon irgendwann mal getan haben und Ihre Seite damit bereits indexiert sein, wird Ihnen von Google eine entsprechende Benachrichtigung angezeigt. Wenn nicht, gehen Sie wie folgt vor:
Die Search Console berücksichtigt jedoch nicht die Ästhetik und/oder augenscheinlich fehlerfreie Darstellung der Website. Dafür sollten sie selbst mit prüfendem Auge auf unterschiedlichen Geräten die Site aufrufen. Ein kostenloses Tool, das mehrere mobile Endgeräte zuverlässig simuliert, finden Sie hier: www.responsivetesttool.com
Die meisten Webdesigner und auch moderne CMS-Software erstellen Webseiten inzwischen ganz selbstverständlich responsive, so dass sie auf alle Fälle für Smartphone und Co. geeignet sind. Es kann sein, dass die eine oder andere Seite den Ansprüchen an den Mobile Index noch nicht genügt, weil bspw. eine statistische Tabelle auf dem schmalen Smartphone-Bildschirm nicht ordnungsgemäß dargestellt wird. In diesem Fall sollte man seine Website unbedingt auf folgende Kriterien prüfen und gegebenenfalls optimieren, um dem mobilen Crawler von Google die Chance zu geben, die Seite zu indexieren.
Natürlich genügt es für ein gutes Ranking bei Google & Co. nicht, einfach „nur" Ihre Website für den Mobile First Index zu optimieren. Über den jetzt offiziellen Rankingfaktor „Mobile Friendliness“ hinaus bleiben selbstverständlich auch bisher übliche SEO-Maßnahmen gültig, auf die Sie also weiterhin sehr pingelig achten sollten! Zu den wichtigsten SEO-Maßnahmen gehören:
Ihre Website wird immer wichtiger, und gewinnt für Ihr Unternehmen mehr und mehr an Bedeutung. Um nicht durchs Google-Raster zu fallen, sollten Sie Ihre Website also unbedingt auf den neuen Mobile First Index updaten. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie sich im Schwerpunkt im B2B- oder im B2C-Bereich bewerben, denn auch potentielle Kunden klassischer B2B-Dienstleister und -Anbieter arbeiten zunehmend mit mobilen Endgeräten (hauptsächlich Tablet). Ein „Abwarten“ mit der Umstellung beziehungsweise Optimierung der Webseiten wäre also auch hier ein Fehler. Zusammengefasst sollten Sie als WebseitenbetreiberIn jetzt besonderen Wert auf folgende Funktionen ihres Internetauftrittes legen:
Die Umsetzung dieser Punkte ist keine Raketenwissenschaft. Wie so oft steckt aber auch hier der Teufel gerne mal im Detail. Gut gemeinte Maßnahmen, die aber nicht stringent und professionell umgesetzt werden, führen oft zum Gegenteil des angestrebten Effektes. Daher ist auch beim Umbau Ihres Webauftrittes zur Mobile-First-Site zumindest die Beratung und/oder finale Kontrolle durch einen Fachmann zu empfehlen.
(Frank Bittner)