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Website aus dem „Baukasten“ oder professionelles Design?
Immer mehr Dienste werben mit dem Versprechen, dass man sie nur buchen muss, um „die eigenen professionelle Website in Minuten" erstellen zu können – ganz ohne Programmierkenntnisse oder nennenswerte Kosten, einfach aus einem Baukastensystem. Und gerade für kleinere und mittlere Unternehmen wirken diese Angebote verlockend, denn die haben oftmals wenig Zeit und Ressourcen zur Verfügung. Doch kann ein solches System tatsächlich mit einer professionell und individuell vom Fachmann gestalteten Website mithalten?
Was macht einen Website-Baukasten aus?
Um ein Baukasten-System zu bedienen, benötigt man in der Regel keine Kenntnisse in Programmiersprachen wie HTML oder CSS. Dennoch machen die Ergebnisse durchaus einen professionellen und ästhetisch anspruchsvollen Eindruck. Auf den ersten Blick scheint das also ein vorteilhaftes Angebot zu sein. Aber das Problem ist: Solche Systeme stoßen schnell an ihre Grenzen. Sie bieten zwar in der Regel zahlreiche Vorlagen zur Auswahl, die durchaus eine elegante Optik aufweisen. Aber individuelle Anpassungen sind nur in begrenztem Maße möglich und dann meist auch sichtbar, weil mit diesen Änderungen das eigentlich schlüssige Eingangsdesign nicht mehr aufgeht.
Ein weiterer entscheidender Nachteil ist, dass eine umfassende Suchmaschinenoptimierung mit diesen Systemen fast nicht realisierbar ist. Zum einen sind die Optionen dafür zu begrenzt, zum anderen verfolgen die anbietenden Dienste meist eigene Interessen. Schließlich ist es im Interesse des Anbieters von Website-Baukästen, dass der Baukastenanbieter gefunden wird – und nicht das kleine Friseurstudio, das dort eine Seite bucht.
Bedenkt man außerdem die – im Vergleich zu einem gewöhnlichen Hostingvertrag – meist relativ hohen monatlichen Gebühren und die Tatsache, dass mit einem Providerwechsel die Seite nicht "mitgenommen" werden kann, relativiert sich auch der scheinbar attraktive Preis. Obendrein hat man bei diesen Systemen keinerlei Einfluss auf Entwicklungsrichtung und -geschwindigkeit. Das heißt, wenn es einem solchen Anbieter gefällt, kann er in einigen Monaten jede Reichweite bei Google kostenpflichtig machen. Von heute auf morgen sieht man sich dann komplett ohne Reichweite oder mit unerwarteten Kosten konfrontiert.
Für wen lohnt sich eine Baukasten-Site?
Viele Baukasten-Systeme, wie WIX, Jimdoo, Squarespace oder Ionos, bieten eine webbasierte Lösung an. Die Zielgruppen dieser Anbieter sind kleine und mittelständische Unternehmer, Freelancer und Privatpersonen. Der Nutzer legt sich ein Benutzerkonto an und richtet seine Website online ein. Die Bearbeitung des Webdesigns findet vollständig im Browser statt. Es ist daher nicht notwendig, eine zusätzliche Software zu installieren. Die Pflege ist meist sogar mit Mobilgeräten möglich, da die Oberfläche des Editors sehr einfach zu handhaben ist. In der Basis-Version ist die Nutzung in der Regel kostenlos. Allerdings sind die Basisversionen auch immer mit Stolpersteinen versehen, die diese Option unattraktiver machen. So sind die Domains oft mit dem Namen des Baukastenanbieters belegt oder das Logo des System-Anbieters prangt in der Website. Möchte der Nutzer dann eine komplett eigene Domain oder andere Funktionen nutzen, muss er in einen kostenpflichtigen Vertrag investieren.
Ein Vorteil dieser webbasierten Baukastensysteme ist natürlich, dass man sich in der ersten Einrichtung für gewöhnlich um nahezu nichts kümmern muss. Der Anbieter stellt nicht nur den Webspace bereit, sondern auch gleich die Domain oder Subdomain. Die zur Verfügung stehenden Funktionen sind meist übersichtlich angeordnet und das Handling gestaltet sich einfach und schnell.
Ein gravierender Nachteil ist allerdings, dass die Site auf dem Server des Anbieters läuft, nicht auf dem des Unternehmens. Das bedeutet, dass der Seitenbetreiber vergleichsweise abhängig ist. Ein Anbieterwechsel gestaltet sich spätestens dann als schwierig, wenn man die erstellte Website mit umziehen möchte. Und da das Design und die Funktionen der Site an den Anbieter gebunden sind, ist man als Unternehmer, der seine Seite dort betreibt, auch vom Geschäftsmodell und von betriebswirtschaftlichen Entscheidungen des Anbieters abhängig. Wenn man sich bei Jimdoo, Wix und Co. also morgen überlegt, dass die Preise für ein bestimmtes Produkt angehoben werden müssen oder dass eine (von Kunden lieb gewonnene) Funktion nicht mehr benötigt wird, trägt man diese Entscheidung als Kunde immer mit.
Baukasten-Websites sind daher vor allem für sehr kleine Unternehmen und Privatpersonen geeignet, die über ein geringes oder kein Budget verfügen. Für die meisten Freiberufler, mittleren und größeren Unternehmen überwiegen aber ganz klar die Nachteile.
Eigene Website mit Content-Management-System
Auch die Eigenentwicklung einer Site ist heute nicht mehr so kompliziert wie noch vor Jahren. Man muss für eine einfache Website ohne besondere Funktionen nicht mehr zwingend in Lage sein, in HTML, PHP oder CSS zu coden. Die meisten Seiten arbeiten heute mit professionellen Content-Management-Systemen (CMS) wie zum Beispiel WordPress, Joomla, Contao oder Typo3. Auch bei der Pflege der Inhalte mittels CMS muss der User nicht selbständig für Design und technische Umsetzung sorgen. Stattdessen gibt er – vorausgesetzt, entsprechende Tools sind mitinstallliert – die Inhalte in einen benutzerfreundlichen Editor ein. Der wird im Browser aufgerufen und funktioniert nach dem Prinzip „What you see is what you get“ (WYSIWYG).
Wenn mehrere Benutzer mit dem System arbeiten, können individuelle Zugangsrechte zugewiesen werden. Weniger erfahrene Mitarbeiter können dann als Autoren Content erstellen und pflegen. Aber nur erfahrene Mitarbeiter sollten als Administrationen Veränderungen an den Einstellungen vornehmen dürfen. Wichtig sind auch Datenimporte, damit lassen sich Datenbestände aus externen Quellen schnell in die eigene Website integrieren. Selbstverständlich müssen die entsprechenden Daten einheitlich formatiert sein und gepflegt werden, wenn man diese Methode effektiv nutzen möchte.
Die Einrichtung auf dem Server
Allerdings muss das System zuerst auf einem Server eingerichtet werden. Den meisten CMS-Systemen liegt ein PHP-MySQL-Mix zugrunde. Viele Internet-Provider bieten die Installation von Content-Management-Systemen auf ihren Servern im Rahmen eines (dann meist kostenpflichtigen) Supports an. Wer Webspace bei einem entsprechenden Anbieter mietet, kann dort womöglich auf ein bestehendes CMS zugreifen. Unabhängig davon, wie die Website konkret erstellt wird, sollte man allerdings unbedingt auf folgende Aspekte achten:
- Professionelles Erscheinungsbild
- Responsive Design
- Günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis
- Geringer Aufwand für Updates
- Nachträgliche Anpassungen einfach und ohne technische Kniffe möglich
Mit Webdesign allein ist es nicht getan
Wer eine Website als DIY-Projekt entwickeln wird, dem sind im Hinblick auf Anpassung und Erweiterung nahezu keine Grenzen gesetzt. Wer jedoch wirtschafltliche Ziele verfolgt, muss auch Anforderungen wie Usability und Benutzerführung beachten. Nicht zuletzt bestimmen Marketing, Corporate Design und natürlich die Suchmaschinenoptimierung die Erfolgschancen. Wer über grundlegende Fähigkeiten in diesen Bereichen verfügt, kann sich an einer Eigenentwicklung versuchen. Ganz ohne fachliche Kenntnisse ist das in der Praxis jedoch nicht umsetzbar. Problem und Risiko dabei: Eine unprofessionelle Umsetzung kann sogar schädlich sein und Folgekosten verursachen. Deshalb lohnt es sich, Experten hinzuzuziehen.
Professionelles Webdesign und Suchmaschinenoptimierung sind heute unabdingbar
Unterschwellig wird es einem Webseitenbesucher immer auffallen, wenn die Seite nicht professionell gestaltet und strukturiert wurde. Die Erstellung einer Website, die später ein möglichst hohes Maß an Kundenzufriedenheit und eine gute Suchmaschinenpositionierung erzielen soll, umfasst mehrere wichtige Aspekte, deshalb setzen Online-Marketing-Agenturen heute in der Regel auf Spezialisten, die sich in den unterschiedlichen Bereichen, wie User Interface, User Experience, Corporate Design und Suchmaschinenoptimierung bestens auskennen. Um allen Faktoren gerecht zu werden, sind Kenntnisse in der Programmierung nötig, um Anpassungen im Code vornehmen und so Content-Management-Systeme individualisieren und ergänzen zu können. Erfahrung im Bereich Grafik-Design hilft, verschiedene Elemente passend zum Corporate Design zu entwerfen, wodurch ein hohes Maß an Wiedererkennungswert gewährleistet wird. Kenntnisse im Video-Editing und im Formulieren von Texten sind hilfreich, wenn schließlich spannende Inhalte für eine bestimmte Zielgruppe zu generieren. Und nicht zuletzt sind Experten-Kenntnisse in Sachen Suchmaschinenoptimierung und entsprechende Maßnahmen entscheidend für den Erfolg einer Website, denn ein Internetauftritt kann noch so schön sein, wenn er nicht gefunden wird, bringt alle Schönheit nichts.
Fazit
Je nach Anforderung sollten Sie selbst entscheiden, ob ein Website-Baukasten, eine Eigenentwicklung oder eine Agentur die beste Lösung für Ihre individuellen Ansprüche bietet. Als Privatanwender wird professionelles Design, Storytelling oder Suchmaschinenoptimierung sicher keine Rolle spielen. Wer aber ökonomische Ziele verfolgt, sollte unbedingt über professionelle Hilfe nachdenken und nicht am falschen Ende sparen. Die fertige Site wird schließlich vielen Besuchern einen ersten Eindruck von ihrem Betreiber vermitteln. Deshalb sollte ein optimales Ergebnis das Ziel sein. Und mal ehrlich: Im Vergleich zur Werbung in der Tageszeitung ist eine professionell gefertigte Website – bedenkt man die Zahl der möglichen Kontakte – doch ein echtes Schnäppchen. ;-)
(Frank Bittner)