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17. März 2022Schriften für Ihr Design – finden, vergleichen, kaufen
Corporate Design, Produktgestaltung, der eigene Webauftritt, Flyer, Broschüren – gleich, mit welchem Vorhaben Sie als Unternehmer an die Öffentlichkeit treten, Sie geraten früher oder später an den Punkt, an dem Sie sich einige Fragen zur Gestaltung stellen sollten. Und ein wesentlicher Punkt in der Gestaltungs- und Stilfrage – die natürlich immer gewissen Trends unterliegt – ist die Wahl der passenden Schriftart (auch Font genannt). Wenn Sie sich schon einmal (außerhalb der unter Windows vorinstallierten Schriften) die Mühe gemacht haben, eine Schrift zu suchen, werden Sie aber schnell erkannt haben: Das Angebot ist – vorsichtig formuliert – sehr unübersichtlich. Alleine im vom uns verwendeten lateinischen Alphabet stehen hundertausende von Schriften in unterschiedlichen Stilen und Qualitäten zur Verfügung. Wie also die richtige Schriftart finden?
Wir haben einige Online-Tools und Plattformen zusammengestellt, die Ihnen bei der Suche und der Entscheidung helfen können.
Ein paar Worte zu Nutzungsrechten
Wie Bilder fallen auch Schriften unter das Urheberrecht. Die Lizenzmodelle reichen von kostenlosen über teilweise kostenlosen (bspw. nur für den privaten Gebrauch) bis hin zu kostenpflichtigen Lizenzen. In der Regel sind die zur Verfügung gestellten rechte aber immer gut kenntlich gemacht. Bei Missachtung des Urheberrechts drohen empfindliche Strafen. Es rentiert sich also immer ein genauerer Blick auf die vom Urheber zur Verfügung gestellten Nutzungsrechte, wenn man einen Font im Auge hat.
Wordmark – Schriften direkt vergleichen
In Wordmark können Sie einen beliebigen Text einfügen und in einer sehr übersichtlichen Gegenüberstellung die verschiedensten Schriftarten miteinander vergleichen. In der Lite Version kann ausschließlich die Textgröße geändert werden. Die Pro-Version wartet dafür mit einigen Extras.
Das Tool bietet zwar „nur“ die Möglichkeit, Schriften zu vergleichen (Download ist aus der Site heraus nicht direkt möglich), aber der Vergleich kommt ausgesprochen übersichtlich daher und die eingegebene Textzeile erscheint in allen Schriftarten direkt nebeneinander. So fällt es auch Einsteigern in die Welt der Typografie sehr leicht, die Unterschiede auszumachen. Für den Erwerb Ihrer gewählten Schriftart folgen hier noch einige Seiten, auf die Sie nach Ihrem Schriftenvergleich zurückgreifen können.
Google Fonts – lizenzfreie Schriften
Google Fonts ist wohl das bekannteste und am häufigsten genutzte Schriften-Portal. Die Darstellung ist ähnlich übersichtlich, wie bei Wordmark. Auch hier ist die Eingabe des gewünschten Wortes oder Satzes und der Vergleich möglich. Allerdings bietet Google einige zusätzliche Funktionen, wie die individuelle Definition des Schriftschnittes (Fett, Kursiv etc.) und der Schriftgröße – außerdem können Sie die gewünschte Schriftart direkt herunterladen und für Ihr Projekt verwenden. Das beste dabei: Sie müssen sich bei den Schriften von Google Fonts absolut keine Sorgen oder Gedanken über Lizenz- und Nutzungsrechten machen. Der Suchmaschinengigant bietet nämlich alle Schriften zu 100 Prozent lizenzfrei an. Ein Klick auf den Downloadbutton und schon kann es losgehen.
DaFont – riesige Auswahl an Schriften
Wenn es einen Nachteil an Google Fonts gibt, dann ist es die begrenzte Auswahl. Mit einem viel größeren Angebot wartet DaFont auf Ihren Seitenbesuch. Wie schon die beiden zuerstgenannten Seiten bietet auch DaFont die Möglichkeit eines optischen Vergleiches – und wie bei Google Fonts können Sie auch hier die Schriften direkt herunterladen und verwenden. Übersichtlicher wird die Flut an Schriftarten durch die Sortierung in verschiedene Themenklammern – wie zum Beispiel Cartoon, Western, Techno oder Gothic. Ein Nachteil bei manchen Schriften ist der – aus deutscher Sicht – unvollständige Zeichensatz. So fehlen bspw. bei vielen Schriften die Umlaute, was sie für den Einsatz im Fließtext Ihres Dokumentes meist unbrauchbar macht. Als Zierschriften und für Headlines können aber natürlich auch solche Schriftarten durchaus Sinn machen. Jedoch sind nicht alle Schriften vollständig, viele gibt es dort auch nur als Demo, wo dann der komplette Satz gekauft werden muss.
Vorsicht ist bei der Nutzung der Schriftarten zu kommerziellen Zwecken geboten. Sichern Sie sich vor der Verwendung der gewählten Schriftart durch eine Nachfrage beim Schriften-Autor ab, der bei jeder Schrift genannt wird. Viele Schriften sind dort auch nur als Demo-Version hinterlegt und werden bei kommerzieller Nutzung kostenpflichtig.
FontSquirrel – kommerziell nutzbare Schriften und Webfont-Generator
FontSquirrel bietet eine kleinere Auswahl an Schriften als DaFont, dafür gibt es aber keine Bedenken hinischtlich Nutzungsrechten. Alle Schriften sind für den kommerziellen Gebrauch geeignet.
Sie haben andernorts eine Schriftart entdeckt, die Ihnen gefällt und die Sie gerne verwenden möchten? FontSquirell hat dafür das passende Tool. Laden Sie im Identifier einfach ein Foto oder einen Screenshot von der gewünschten Schrift hoch und lassen Sie sich ähnliche Schriftarten zeigen.
Ein weiteres starkes Tool bei FontSquirell ist der Webfont-Generator. Jeder x-beliebige Font kann hier hochgeladen und in eine für Ihre Website verwendbare Grafik konvertiert werden.
Man könnte sagen, FontSquirrel ist das Schweizer Taschenmesser unter den Font-Tools.
MyFonts – günstiger Typo-Onlinehandel
MyFonts ist ein professioneller Onlinestore für Schriften. Natürlich ist der Kauf einer Lizenz immer der sicherste Weg, um Lizenz-Probleme zu vermeiden. Bei einigen Schriften werden aber auch hier einzelne Schriftschnitte zum kostenlosen Download angeboten. Auch hier rentiert sich also ein genauerer Blick.
Auch diese Plattform bietet eine Schriftensuche die den Fonttyp aus einem hochgeladenen Bild erkennt und passende Fonts vorschlägt Zu finden ist die zugehörige Suche unter www.myfonts.com/WhatTheFont/.
Linotype/Fontshop– bekannteste Typo-Onlinehandels-Plattformen
Linotype und Fontshop bieten bereits bei der Schriftenwahl die Möglichkeit, Ihre Fonts nach gewünschten Verwendungszweck (Printmedien, App, Website etc.) zu filtern. Die Schriften lassen sich bei beiden gut gegenüberstellen.
In der Übersicht bei Linotype werden außerdem alle verfügbaren Schnitte einer Schrift (beispielsweise Thin, Light, Regular, Bold, Extrabold oder auch Condensed-Schnitte) schnell erfassbar anhand eines exemplarischen Buchstabens dargestellt. Linotype bietet nicht nur News im punkto Fonts an sondern hat auch für fast alle Themenbereiche Infos oder sogar Tutorials.
Fontshop kommt in der Darstellung einzelner Schriften mit einer sehr detailreichen und informatiiven Übersicht zu allen denkbaren Anwendungsfällen. Alle Zeichen werden in verschiedensten Schriftschnitten, Unterschneidungsvarianten u.v.m. gezeigt. Darüber hinaus bietet die Übersicht eine Darstellung aller Glyphen (Zeichen), die die jeweilige Schrift enthält – auch bspw. griechische oder kyrillische Varianten.
Zu vielen Schriftarten bieten beide Händler immer wieder auch Sonderangebote. Sollten Sie also bei der Wahl Ihrer Schrift keinen Zeitdruck haben, kann es sich lohnen, einige Wochen abzuwarten, ob die gewünschte nicht durch eine Angebotsaktion doch nochmal günstiger zu haben ist.
Ein Gimmick, das Linotype dem Fontshop voraus hat ist die eigene Software zur Schriftenverwaltung, die Sie in einer kostenlosen oder einer Pro-Version auf Ihren Rechner herunterladen und installieren können.
Befonts.com – gestaltete Darstellung der Schriften
Die Schriftenübersicht bei BeFonts folgt einem anderen Ansatz. Die Schriftarten werden jeweils anhand ihres Namens in einem ansprechenden Beispiel-Design dargestellt. So erhalten Sie schon bei der ersten Auswahl einen Überblick, wie eine Schrift in einem gestalteten Umfeld wirkt und bekommen unter Umständen den einen oder anderen Impuls zur Gestaltung Ihres Projektes.
Wenn Ihnen eine Schrift gefällt können Sie hier auch einfach das Profil des Entwicklers aufrufen, in dem Sie weitere Schriften des gleichen Font-Designers finden. Oft werden dann ähnliche Fonts gezeigt, von denen Ihnen die eine oder andere eventuell sogar noch besser gefällt!
Comicbookfonts – Nomen es Omen
Bei Comicraft werden, wie der Name schon vermuten lässt, Schriften für Cartoons und Comics angeboten. Von Soundeffekten bis hin zu Sprechblasen findet man dort alles was das Comic-Herz begehrt!
Envato – der Alleskönner
der Onlinhändler für zahlreiche Design- und Webelemente hat ebenfalls eine eigene Schriftenrubrik. Allerdings verfährt dieser Anbieter nach einem anderen Abrechnungsmodell. Mit einem ausgesprochen günstigen Monatsbeitrag von € 14,50 erhalten Sie bei Envato nicht nur Zugriff auf die angebotenen Fonts, sondern darüber hinaus auch auf zahlreiche andere Materialien, die für Ihr Design nützlich sein könnten. Fotos, Videos, Soundeffekte, Grafiken, Präsentations- und Webvorlagen und vieles mehr lädt zum Stöbern ein. Ein Blick rentiert sich also auch hier allemal!
Fazit
Die Auswahl an zur Verfügung stehenden Schriften – und die Anzahl der Anbieter – ist im Web schier unbegrenzt. Selbst diese Liste bietet nur einen kleinen Auszug. Trotzdem sollten Sie sich bei der Auswahl Ihrer Schriftart etwas Zeit nehmen. Jeder wird dabei seine eigenen Schwerpunkte setzen. Ein Freelancer, der frisch in sein Gewerbe startet wird vielleicht eher auf kostengünstige oder kostenlose Lösungen aus sein, während ein eingeführtes Unternehmen eher Wert auf einen guten Service legt.
Die Werbung für Ihr Unternehmen oder Ihr Produkt verdient aber in jedem Fall ein passendes Design – und die gewählte Schriftart hat dabei einen entscheidenden Anteil an der Wirkung Ihres Gestaltungskonzeptes. Letztlich wird Ihnen die Wahl spätestens dann Freude machen, wenn Sie die optimale Schriftart für Ihr Design gefunden haben. Wie wichtig Gestaltung eigentlich ist erfahren Sie in unserem Beitrag: Design als Erfolgsfaktor.
(MS)